Dienstag, 29. Juni 2010

keksbruch

bruch - das ist der grund warum ich hier ab jetzt erst mal eine weile alles klein schreiben muss.
der spruch von gestern noch zum anfang, damit wir das lachen nicht vegessen: humor ist der schwimmgürtel auf dem strome des lebens.
so nun die geschichte von gestern, die so nicht sein sollte.
meine tochter ist gestern nachmittag vor der helferparty noch in den jugendclub gegangen und da habe ich mich auf´s rennrad gesetzt um noch locker zwei stunden zu radel, bevor ich mir wieder den bauch beim grillen voll schlage. kurz nach 15 uhr bin ich in richtung mastholte los, wo ich vorige woche mit dem einen triathleten war. da es sehr warm war, bin ich nur mittleres tempo gefahren. recht schnell war ich trotzdem kurz vor mastholte und da habe ich noch einen schlenker über langenberg und benteler gemacht. diesmal kam ich aber über mastholte süd rein und kam an einer keksfabrik vorbei, wo es auch einen fabrikverkauf gab. als ich schon dran vorbei gefahren war, fiel mir ein das ich noch geld in der satteltasche hatte und bin wieder umgedreht. habe die verkäuferin nach einer günstigen tüte kekse gefragt, weil ich nur noch 3 euro hatte. für 1.50 habe ich dann ne riesen tüte schwarz weiß gebäck gekauft, die ich mir in meine trikot-tasche gesteckt habe - hab ja am rennrad keinen gepäckträger - dafür hat das geld nicht mehr gereicht.

habe vor dem laden der schulte feingebäckfabrik noch was getrunken und dann ging´s zurück nach gütersloh. kurz bevor ich mastholte verlassen habe, sah ich auf der rechten seite ein schild mit der aufschrift "mastholter see". da habe ich mir vorgenommen mir den bei gelegenheit mal näher an zu sehen, da ich nun auf direktem weg heim musste, um pünktlich zur helferparty zu kommen. in rietberg musste ich dann bei einem getränkehändler anhalten, weil meine trinkflasche leer war. wollte ja eigentlich nicht so lange fahren. der verkäufer hat mir ne flasche isogetränk aus dem kühlschrank geholt und auch gleich ohne pfand abgerechnet. habe meine flasche aufgefüllt und den kleinen rest aus der flasche sofort getrunken und dann noch schnell auf den fernseher geillert, wie es bei der fußball wm steht. dann ging es auch da direkt weiter nach hause. als ich durch rietberg durch war, bin ich auf den radweg druffeler straße richtung linteln gefahren. der ist schön breit und sauber und da schon berufsverkehr war, wollte ich nicht mehr auf der dicht befahrenen straße fahren. da ich weiß das über den fahrradweg aber auch einige ausfahrten sind, habe ich bei jeder ausfahrt etwas das tempo gedrosselt. dann kam wieder so eine ausfahrt und da der mais schon sehr hoch war, war nichts zu sehen. so bin ich also weiter und plötzlich sehe ich ein kleines weißes auto. ich habe noch laut geschrien und den lenker nach links gerissen, um um das auto noch herum zu kommen. dies alles passierte innerhalb von vielleicht 3 sekunden, aber ich habe es nicht mehr ganz geschafft dem auto auszuweichen. das auto hat mich vorne doch noch erwischt und ich bin linksseitig vom fahrrad auf den weg geschleudert und in den straßengraben gefallen. das ist alles kurz vor 17 uhr passiert. ich merkte sofort das es meine linke schulte erwischt hat und auch das becken hatte links was abbekommen. die junge frau ist sofort ausgestiegen und hat mich wirklich, wort wörtlich gefragt "ist bei ihnen alles in ordnung" und da habe ich ihr gesagt das nichts in ordnung ist - du blöde kuh habe ich dann noch leise gesagt. sie hat sofort ihr handy aus dem auto genommen und angerufen. in dem moment hielt ein bulli an der unfallstelle an und ein mann kam geradewegs auf uns zu. er nahm der frau das handy aus der hand und hat genau gesagt wo wir sind und was gebraucht wird und das er feuerwehrmann aus rietberg ist. er hat sich dann zu mir gekniet und mir die kekse aus der trikot-tasche genommen. ich habe am ganzen körper gezittert und konnte nichts dagegen tun - ich hatte einfach keine kontrolle mehr über meine muskeln. der feuerwehrmann fragte mich ruhig, was mir weh tut und nahm mir dann den helm ab. er legte meinen oberkörper auf seine oberschenkel, damit ich nicht die ganze zeit auf dem boden liege. kurz danach hörte ich schon das tatütata vom krankenwagen und aus dem krankenwagen kamen gleich drei junge männer, um mir zu helfen. einer fragte mich alles mögliche, der andere hat meinen blutdruck gemessen und der andere hat sich kurz um die junge frau ,die wie wild weinte und wohl einen schock hatte. sie sagte immer wieder das sie mich nicht gesehen hat, das es ihr leid tut und ihr sowas noch nie passiert ist. da sie irgendwo hinter mir stand und ich sie nicht sah, habe ich nur laut zu ihr gesagt das alles gut ist und ich ja noch lebe und alles dran ist. als alles soweit bei mir geklärt war und ich stabil war, wurde unter mir von links und von rechts jeweils eine halbe trage unter meinen körper geschoben. damit wurde ich dann in eine art "luftbett" gelegt und in den krankenwagen geschoben. ab da habe ich den feuerwehrmann nicht mehr gesehen und weiß auch nicht wo er hin ist(ich werde ihn suchen, wenn ich wieder fit bin). dort wurde ich dann an viele geräte angeschlossen und dann durfte die polizei zu mir rein kommen. der polizist stellt sich vor und sagte mir das er aus rheda-wiedenbrück kommt. nachdem wir alle personalien aufgenommen hatten, durfte ich meine tochter anrufen. das rennrad wurde dann von der polizei in gewahrsam genommen und polizeilich abgeschleppt. dann wurde ich, ohne lalülala, nach gütersloh ins ellihop (elisabeth hospital) gefahren. bei jedem huckel auf der straße, wo der krankenwagen durch gefahren ist, habe ich das gesicht vor schmerzen verzogen. es kam mir ewig vor, bis wir im krankenhaus waren. in der notaufnahme habe ich dann gleich nach meiner freundin steffi gefragt, die leider gerade feierabend hatte und schon weg war. die drei rettungssanitäter haben sich dann bei mir verabschiedet und ich habe tschüß gesagt und gemeint das wir uns bestimmt widersehen. da lachte der eine und sagte, das das auch noch niemand zu ihnen gesagt hat. na, so meinte ich das auch nicht! bin nach der voruntersuchung dann recht schnell zum röntgen gekommen, wo mich steffi hin geschoben hat. meine tochter hatte sie angerufen und da ist sie noch mal auf arbeit zurück gekommen. viele röntgenaufnahmen wurden auf der liege im liegen gemacht und dann wurde ich gefragt ob ich das auch im stehen schaffen würde. da es mir gut ging, habe ich es versucht und als die zweite aufnahme gemacht wurde, merkte ich das mir schwarz vor den augen wurde, mir übel wurde, meine beine weich wurden und mir heiß wurde. dann wurde es nacht um mich! den rest der röntgenaufnahmen gingen dann nur im liegen zu machen. als ich vor der röntgenstation auf meine abholung wartete, habe ich reinhard eine kurze sms geschrieben - der wartete ja schon bei der helferpart auf mich. dann wurde ich wieder in die notaufnahme zurück geschoben und da sagte mir der arzt das, was ich schon vermutet habe. die schulter ist gebrochen. da habe ich dann einen rucksackverband bekommen, wo die schulter still gelegt wird. dann wurde mein körper vom gröbsten dreck befreit und da kamen noch ein paar verletzungen zum vorschein. da merkte ich sie dann auch, meinen rechten stinkefinger ging nicht mehr zu bewegen und am linken unterschenkel sah es auch nicht gut aus. so wurde ich wieder zum röntgen gebracht, um das auch noch abzuklären. nach dem röntgen bin ich wieder zur notaufnahme zurück gebracht worden. dort lag ich dann eine ganze zeit herum und da kamen dann auch die schmerzen. bei einer bewegung hat es so doll geknackt und geschmerzt das mir sogar die tränen in die augen geschossen sind. da klingelte auch mein handy und die unfallverursacherinn war dran, um sich zu erkundigen wie es mir geht. konnte ihr aber selber noch nicht so viel sagen. nachdem alle papiere und röntgenaufnahmen auf einer cd waren, durfte ich heim. der arzt hat mir gesagt das es bei meiner schulter eine chance von 10-20% gibt, das sie wieder von alleine zusammen wächst(die er mir geben will) und ich am freitag noch mal zum röntgen soll. wenn es dann nicht besser ist, muss es operiert werden und das so schnell wie möglich. als ich dann aufgestanden bin, sah ich dann auf meiner liege den ganzen dreck und ganz viel gras von der unfallstelle - einen grashalm habe ich mir als erinnerung mitgenommen. draußen in der anmeldung stand dann schon die presse "wotti" von der nw, aber nicht wegen mir. seine tochter hat sich auch verletzt und so saß er da rum. als er mich sah, kam er gleich zu mir und fragte mich was passiert ist. dann bin ich aus dem krankenhaus raus und treffe eine aus dem fitnesstudio, die auch gleich auf mich einstürzte. die einzelteile von meinem rennrad paul lagen auch schon im kofferraum - die polizisten hatten die trümmer alle schon übergeben. dann ging es 21 uhr, ganz langsam, mit dem auto heim und jeder huckel und jede kurve tat einfach nur weh. zuhause musste ich mich aus den anziehsachen raus schneiden lassen und waschen konnte ich mich auch nicht alleine. habe dann den triathleten angerufen, der auch ne kaputte linke schulter hat und zur op muss. habe dann die schmerztablette genommen, die mir der arzt mitgegeben hat und bin ins bett gegangen, oder besser gesagt gekrochen. wie ich liegen sollte wußte ich nicht wirklich, aber es ging ganz gut. habe zwar kaum geschlafen, aber das bischen hat schon gut getan. bis mittags habe ich noch im bett gelegen, aber dann tat mir der ganze rücken weh vom vielen langen liegen. habe mich dann auf´s sofa gesetzt....
...und meinen unfall hier geschrieben. in der zeit habe ich viele liebe smsen und anrufe bekommen mit gute besserungs wünschen. habe dann eine e-mail nach verl zum triathlon geschickt, um mich für den wettkampf in zwei wochen ab zu melden. über facebook habe ich dann erfahren, das der sportfotograf von der nw am montag an der unfallstelle vorbei gefahren ist und er schrieb mir und meinte das ich da wohl im krankenwagen gelegen habe. ja, habe ich zurück geschrieben und dann habe ich mich bei ihm beschwert das er keine fotos gemacht hat.
die cd mit den röntgenaufnahmen habe ich mir dann auf dem pc angesehen und ein paar fotos davon gemacht. speichern ging leider nicht, aber so sieht man es auch ganz gut finde ich.
so nun zeige ich euch mal die kalte schulter. das mache ich sonst fast nie und das alles oben ohne. ohne haut und haare!

das sind die röntgenaufnahmen aus dem krankenhaus.
abends rief dann reinhard an, um sich mit olga und einer schale selbstgepflückter erdbeeren zum krankenbesuch an zu melden. später kam dann noch ein läufer aus der elfabimahu gruppe mit einem strauß rosen vorbei und danach bin ich totmüde, mit einer schmerztablette, ins bett gegangen.
danke an alle die an mich denken und mir geschrieben und angerufen haben. es tut gut zu wissen das man nicht alleine ist.
der spruch wird heute auch nicht vergessen: toleranz heißt, die fehler der anderen zu entschuldigen. takt heißt, sie nicht zu bemerken.
morgen geht es weiter!!!!!!!!!!