Montag, 7. Juni 2010

Sonntag

5 Uhr klingelte der Wecker und ich war nach nur 4 Stunden Schlaf topfit. Habe 4 Sandwichtoasts mit Rübenkraut gegessen, obwohl ich gar keinen Hunger hatte. Bin dann noch mal im Kopf durchgegangen ob ich auch wirklich an alles gedacht habe und bin dann kurz vor sechs mit dem Auto nach Harsewinkel gefahren. Als ich das Auto ausgepackt hatte und zur Wechselzone gelaufen bin, kam ein sehr bekannter Triathlet aus Marienfeld und mit dem habe ich mich dann ein wenig Unterhalten. Als ich in die Wechselzone kam, war alles noch leer und nur ein paar Leute waren da. Ich habe mein Rennrad gleich in die erste Reihe ganz vorne rein gestellt - der beste Platz überhaupt.Paul allein.
Dann habe ich meine Triathlonkiste ausgepackt und alles sortiert, als mich eine sächsische Stimme fragte ob ich weiß wo es Kaffee gibt. Es stellte sich heraus das Triathlet auch aus Leipzig kommt so wie ich. Na da gab es erst mal was zu Lachen. Immernoch stand mein Rennrad alleine da.
Paul immer noch ganz allein! Der Triathlet aus Leipzig erzählte mir dann noch das er einer der Begründer des "Skatstadtmarathons" in Altenburg ist. http://www.skatstadtmarathon.de/index.php?id=2
Dann bin ich zu Sabine gegangen und ihre Tochter hat ein Foto von uns zwein und ihrem Freund gemacht. Der Frau habe ich sehr viel zu verdanken - mein großes Vorbild. Als Motivation hat sie mir eine Trinkflasche geschenkt wo drauf steht "gibniemalsauf.com" - habe mich tierisch darüber gefreut und ihr versprochen nicht auf zu geben. Die Trinkflasche werde ich wohl nie benutzen und in Ehren halten.
Mit meiner Glückskuh. Als ich dann wieder in die Wechselzone kam waren da plötzlich schon ganz viele da und genau neben mir war eine ganz nette Triathletin. Wir haben uns sofort gut verstanden und ihr Mann hat uns immer wieder zum Lachen gebracht. So verging die Zeit bis zum Start super schnell und auf einmal stand ich schon am Schwimmbecken und bekam meine Startnummer 1330 auf den rechten Oberarm geschrieben. Wir haben uns kurz eingeschwommen und pünktlich 8 Uhr viel der Startschuss. Da ich auf meiner Bahn die schnellste Schwimmerin war (hatten vorher unsere Bestzeiten verglichen) bin ich als erste losgeschwommen und es passte auch genau. Nach 200m hatte ich schon den ersten Überrundet und es lief alles wie am Schnürchen. Es gab im Wasser keine Rampelein oder so - alles einfach nur Toll und schwupsdiwups hielt mir schon einer ein blaues Schwimmbrett ins Wasser, was so viel hieß wie, noch 100m bis du die 2000m voll hast. Nach 36 Minute war ich aus dem Wasser und bin zu meinem Rennrad gelaufen. Habe mich in Ruhe abgetrocknet, Helm und Brille aufgesetzt, Radhandschuhe an, Startnummer umgebunden und die Schuhe angezogen. Dann ging es im Laufschritt raus auf die Straße, wo ich erst aufsteigen und los fahren durfte. Später habe ich mitbekommen, das ich als vierte Frau aus dem Wasser gekommen war. Nun ging es auf die 80 Km lange fahrt mit dem Rennrad und das waren vier Runden a 20 Km. Auch da verging die Zeit so schnell und ich hatte immer was zu tun. Essen, trinken, in der Gegend rum gucken, mit mir selber reden und mich anfeuern und die mich überholten freundlich grüßen. Ich hatte voll meinen Spaß und die Temperaturen waren auch noch nicht ganz so schlimm wie ich dachte, oder ich habe sie auf dem Rad nicht so gemerkt. Die vier Radrunden waren auch so schnell rum und es hat einfach alles funktioniert. Auf der letzten Radrunde habe ich mich bei jedem Streckenposten bedankt und verabschiedet genau so von der einen Zuschauerin, die die ganze Zeit an der einen Stelle stand und immer geklatscht hat. Jeder freute sich über meinen Gruß und fast alle wünschten mir weiterhin viel Spaß und guten Lauf. Leider habe ich bei einem Schlagloch in der Straße mein angefangenes Gel verloren, woraus ich nur einen Schluck genommen hatte, aber das war zu verkraften. Als ich in die Wechselzone mit dem Rad in der Hand kam, hörte ich eine Triathletin aus meinem Verein. Ich habe mir schnell die Laufschuhe angezogen, den Helm und die Handschuhe abgesetzt und die Mütze aufgesetzt. Habe mir dann noch meine "Marshmellows" und Magnesium in die Taschen meines Einteilers gesteckt und bin durch die Wechselzone gerast. Leider war da, wo ich durchlaufen wollte, plötzlich gesperrt und da musste ich ganz schnell nach links ausweichen und hätte dabei fast noch einen Radständer mitgenommen. Dann ging es durch ein kleines Stadion, wo die Sonne schon mächtig auf dem Rücken brannte. Ich war froh das ich meinen eigenen Schwamm dabei hatte und Mütze und Brille auf hatte. Der erste Wasserbehälter der an der Laufstrecke stand, war meiner und da habe ich mein Cappy rein getaucht und so nass wie es war wieder auf meinen Kopf gesetzt. Nun hatte ich 4 Laufrunde a 5 Km vor mir und nach 2,5 einsamen Laufkilometern dachte ich das ich die Strecke verkehrt herum laufe, weil ich niemanden mehr sah. Als dann endlich ein Streckenposten kam, habe ich gefragt ob ich richtig Laufe. Er sagte mir das alles o.k. wäre und gleich auch schon eine Verpflegungsstelle kommt. Da war mir dann ein großer Stein vom Herzen gefallen und ich bin locker weiter gelaufen. Als erstes habe ich an der Verpflegungsstelle mein Magnesium genommen, was getrunken und meinen Schwamm nass gemacht. Weiter ging es und ich habe auch ein paar Triathletinen überholen können. Kurz bevor die erste Runde geschafft war habe ich die nette Frau von der Radstrecke wieder im Park sitzend getroffen und wir haben uns freudestrahlend begrüßt. Ich sagte zu ihr, das wir uns ja jetzt doch noch drei mal sehen werden. An der Verpflegungsstelle am Zielbereich hat mir ein kleiner Junge einen Becher gegeben und gesagt das da Wasser drin ist. Ich habe natürlich nicht rein geguckt und habe mir den halben Becher hinten über den Rücken geschüttet und wollte den Rest trinken. Als ich getrunken hatte merkte ich jedoch das das Cola war. Das habe ich auch gleich laut gesagt und die Leute die da standen haben gelacht. Ich habe mir dann einen echten Wasserbecher geben lassen und habe mir das Klebezeug weggespühlt. Die zweite Laufrunde ging auch recht schnell rum, aber in der vorletzten Rund habe ich doch ganz schön gequält.Auf zu den letzten 5 Km.
Als ich die letzte Laufrunde jedoch begonnen habe, war alles wieder gut, denn da ging es ja im wahrsten Sinne des Wortes "nach Hause". 1 Km vor dem Ziel habe ich mich dann aber wirklich von der netten Zuschauerin verabschiedet und bedankt um ins Ziel zu laufen. Kurz vor dem Einlauf in den Zielbereich habe ich meine Startnummer noch mal gerade gezupft und geguckt ob die Friesur sitzt.












5 Meter vor dem Ziel habe ich noch eine Frau und einen Mann an mir vorbei ins Ziel laufen lassen damit ich das machen konnte was ich schon lange mal machen wollte. Als ich auf der Zeitmatte war, habe ich mich hingelegt und habe mich dann ins Ziel gerollert, so wie ich früher einen Berg runter gerollert bin. Leider gibt es davon kein Foto.
Hier bin ich schon im Ziel.
Habe gleich auf meiner Uhr Stop gedrückt und dann musste ich erst mal einen Moment für mich alleine sein, um zu verstehen das ich im Ziel bin und es gar nicht so schlimm war wie ich dachte usw.
Im Zielbereich habe ich dann viele Triathleten aus meinem Verein getroffen, die mir gratulierten und nach meiner Zeit gefragt. Als ich auf meine Stoppzeit sah, war ich mir sicher das ich mich verstoppt habe, denn da stand was von 5:08:21h drauf. Ich habe mich dann noch sehr lange im Zielbereich aufgehalten und dann habe ich mir mein Finisher T-Shirt bei Sabines Tochter abgeholt. Als dann die offiziellen Zeiten raus kamen sagte mir Sabine das ich mich doch nicht verstoppt habe und meine genaue Zeit 5:08:02h ist und ich damit 14 Frau bin. Da musste ich erst mal Schlucken, denn das waren 50 Minuten schneller als meine Zielzeit, die ich mir vorgenommen hatte. Dann bin ich Duschen gegangen (wo ich sah das ich irgendwas in die Hacke bekommen habe und meine linke Socke voller Blut war) und habe mir mit Olga noch ein paar Schwimmstarts von unseren Jungs angesehen. Als ich noch mal zum Zielbereich wollte kam Wotti auf mich zu und fragte mich ob der eine Reporter schon bei mir war, wegen dem kleinen Interview. Als ich das verneinte, hat er das kurzerhand selber übernommen. Nach dem letzten Schwimmstart habe ich dann meine Sachen zusammen gepackt, weil es nach Gewitter aussah. Da habe ich dann auch noch die Triathletin aus Ahlen getroffen, mit der ich mich so gut verstanden habe. Sie fragte mich dann nach meiner Radzeit und auf dem Tacho stand 82,52Km-2:39:07h-31,11Km/h Durchschnitt-36,22Km/h Maxgeschwindigkeit. Als sie meine Zeit hörte, meinte sie das ich eine Runde zu wenig gefahren bin, doch als sie die Kilometer auf meinem Tacho sah, musste sie einsehen das es doch alles stimmte. Dann bin ich Heim nach Gütersloh gefahren und es kam mir gar nicht so vor als ob ich eben mal 102 Km als Wettkampf gemacht hatte.
Abends habe ich mir bei Mika-Timing dann die Zeiten und Platzierungen raus gesucht.
Von 28 Frauen bin ich die 14te geworden und fünfte der AK 40 von 11 in meiner AK. Also 36:57 Minuten Schwimmzeit = 4 Frau; 2:42:10 h Radzeit = 12 Frau; 1:48:54 h Laufzeit = 14 Frau. Das soll es dann erstmal gewesen sein - wenn mir noch was zu diesem Tag einfällt werde ich es noch nachtragen - mir fällt bestimmt noch was ein.